Samstag, den 21.07.2007
Nach einem etwas hektischen Einpacken geht's andlich los: gegen 10:30Uhr starten wir in Burgsteinfurt um uns auf den Weg nach Prag zu machen. Dort treffen sich am Sonntag noch einmal alle Teams um von dort dann in alle östlichen Himmelsrichtungen aufzubrechen.
Die Fahrt nach Prag verlief weitestgehend problemlos. Nur im Stau und im Stadtverkehr hat der Warti etwas mit Hitze zu kämpfen, was anscheinend insbesondere für die Zündspulen ein Problem darstellt. Eine mussten wir austauschen, damit das Auto wieder auf allen drei Töpfen arbeitete. Aber ansonsten alles Top!
Am Abend haben wir dann nach einigem Suchen Anneli getroffen, die mit ihren Freunden auch ein paar Tage Urlaub in Prag macht, und die etwa eine Stunde vor uns dort angekommen ist. Sie hatte uns sogar schon eine günstige Unterkunft besorgt!
Sonntag, den 22.07.2007
Den Sonntag haben wir dann erst ruhig angehen lassen, haben lange geschlafen und dann einen kleinen Bummel in der Stadt gemacht. Es waren dann auch schon bald die ersten Rallye Autos zu sehen----aber leider nie auf einem Haufen, da das Parkhaus, das von der Rallye Leitung angegeben wurde zum einen keinen freien Blick auf lle Fahrzeuge gleichzeitig bot, zum anderen aber auch so teuer war (etwa 45 Euro pro Tag), dass dort nur wenige Autos geparkt haben.
Am Abend dann die Party im Café Denitz. Super Stimmung und total nette Leute. Alle haben sich über die Route ausgetauscht und wir haben uns mit einigen Teams für einen gemeinsamen Start am Montag morgen verabredet. Mit dabei: ein weiteres Vater-Sohn Team aus Großbritannien, die etwa dieselbe Route haben wie wir!
Montag, der 23 Juli
Am Montag morgen haben wir schon früh unser Apartment in Prag verlassen, um rechtzeitig ins Café Dinitz zu kommen, um unser Auto für dir Rallye zu registrieren.
Doch auf dem Weg zum Café hat unser Auto erst mal wieder den Geist aufgegeben.
Kein Spritt---Benzinpumpe kaputt! Zum Glück haben wir eine neue im Gepäck, und eine viertel Stunde später rennt der Wagen wieder wie neu. Am Café haben wir uns mit zwei anderen Teams zusammengetan, um die Fahrt gemeinsam zu starten (Team Hammongolia und Team Stavros & Loopie, beide aus England).
An diesem Tag sind wir von durch Tschechien und die Slovakei nach Ungarn gefahren, und haben dann etwa 50 Kilometer hinter Budapest auf einem Feld unsere Zelte aufgeschlagen. Leider war es schon zu spät um noch etwas von Budapest zu sehen.
Dienstag, der 24. Juli
An diesem Tag sind wir von unserem Zeltplatz in der Nähe von Budapest nach Rumänien eingereist. Die Hauptverkehrsstraßen dort sind durch den vielen LKW Verkehr leider stark überlastet. Daher kommt es häufiger zu recht quälendem Stop & Go Verkehr, der nicht nur unser Vorwärtskommen und unseren Nerven belastet, sondern auch unserem Warti nicht sehr gut bekommt. Sehr häufig lief er nur auf zwei Zylindern (von den dreien, die ihm normalerweise zur Verfügung stehen), und zeitweise hielt er sich nur noch auf einem der drei Pötte am leben! Bei Temperaturen von 38 Grad halfen auch häufige Pausen und regelmäßiges Zündkerzen wechseln nicht mehr. Zudem machte sich jetzt auch ein erheblicher Druck im Kühlsystem bemerkbar, was darauf hindeutet, dass die Zylinderkopfdichtung defekt ist.
Wir sind dann auch nur bis zu einem Campingplatz in der Nähe von Klausenburg gekommen, wo wir dann gleich eine neue Kopfdichtung eingebaut haben. Leider ist der erste Versuch der Reparatur fehlgeschlagen, da die Kupferdichtung, die wir günstig bei Ebay zuvor erstanden hatten überhaupt nicht dicht zu bekommen war! Was tun? Nun, die Beste Lösung ist da immer Abwarten und Bier trinken! Das haben wir dann auch mit den Mitgliedern der anderen Teams getan.
Mittwoch, den 25. Juli
Am Mittwoch sind wir dann sehr früh aufgestanden, um in einem zweiten Versuch die Zylinderkopfdichtung zu reparieren. Diesmal haben wir eine der üblichen Papierdichtungen genommen, die dann auch sofort dicht war. Es konnte dann also weitergehen auf die Fahrt durch die herrliche Landschaft im rumänischen Transsilvanien. Der Warti lief auch die ersten 5 Kilometer wieder wie neu, bis wir dann wieder bei hohen Temperaturen in einen langen Stau geraten sind. Sehr schnell tauchte dann das alte Problem auf, dass der zweite Zylinder seinen Dienst versagte.
Nach dem Wechseln der Zündkerzen und als wir dann endlich wieder freie Fahrt hatten, lief der Wagen aber wieder super. Wir sind dann in gutem Tempo auf einer Nebenstraße eine wunderschöne Bergstrecke gefahren! Von dieser Fahrt allein werden wir viele tolle Bilder mit nach Hause nehmen!
Leider währte unsere Freude nur kurz, den schon wenige Stunden später tauchten die Probleme mit dem zweiten Zylinder erneut auf! Wir waren balb mit unserem Latein zu Ende! Die Kopfdichtung war jetzt definitiv in Ordnung, die Zündung hatten wir bereits kontrolliert und neu eingestellt, und die entsprechende Zündspule hatten wir schon auf dem Weg nach Prag erneuert! Am Vergaser konnte es auch nicht liegen, denn dieser versorgt ja alle Zylinder gleichermaßen!
Wir haben dann entschieden unseren Wartburg-Spezialisten Daniel Schulz anzurufen, der uns sagte, dass die beschriebenen Probleme alle eher auf eine defekte Zündspule hinwiesen. Also haben wir den Versuch gestartet und die Spulen vom ersten und zweiten Zylinder vertauscht. Und siehe da: jetzt versagte zur Abwechslung der erste Zylinder. Nach dem Auswechseln der defekten Spule lief der Wagen dann auch wieder wie ein junges Reh durch die Wälder von Transsilvanien, und wir konnten uns wieder auf die wunderbare Berglandschaft der Karpaten, mit teilweise atemberaubenden Schluchten konzentrieren!
Wir sind an diesem Abend noch bis nach Galati am Donaudelta gefahren, und haben wieder auf freiem Feld einen Platz für unser Zelt gefunden. Leider haben wir auf dem Weg hierher den Kontakt zu den zwei anderen Teams verloren, so dass wir nun allein unser Zelt aufstellen mussten.
Donnerstag, den 26. Juli
Von Galati ist es nicht mehr weit bis zur nächsten Grenze. Aus der Karte wird nicht wirklich klar, ob der Übergang nach Moldavien oder in die Ukraine führt, letzteres hätten wir bevorzugt, da es uns ermöglicht hätte Moldavien zu vermeiden. Leider stellten wir dann aber doch fest, dass wir Moldavien durchqueren müssen. An der Grenze hatten wir dann den ersten Kontakt mit korrupten Grenzbeamten. Erster Schritt: Überqueren einer Desinfektionsmatte. Kostet drei Euro. Haben wir mit einem Fünfer bezahlt und kein Wechselgeld zurückbekommen. Zweiter Schritt: Bezahlen einer Straßenbenutzungsgebühr. Das ist zwar alles offiziell, aber um das Formular zu bekommen mussten erst mal fünf weitere Euro in die private Tasche der Beamten gezahlt werden. Die Gebühr war dann in moldavischer Währung fällig. Da wir diese natürlich nicht hatten, war wieder der doppelte Betrag fällig. In der Zwischenzeit ließ sich ein weitere Beamter beim Wagen den Wagen wieder und wieder von vorn bis hinten zeigen, er bemäkelt dies und bemeckert das, bis er offensichtlich die Lust verliert und uns direkt um ein "Present" bittet. Da ich alles Kleingeld schon bei den anderen Beamten vergeben hatte, habe ich ihm dann zwei Päckchen Malstifte und drei Kulis, alles Werbematerial der WN, in die Hand gedrückt, was ihn dann zum Glück zufrieden stellte.
Die Durchfahrt in Moldavien war problemlos. Die Straßen sind zwar nicht gut, aber mit unserem Warti trotzdem gut befahrbar. Auf halbem Weg haben wir in der Nähe eines kleinen Dorfes Rast gemacht. Zu unserer Überraschung stellten wir fest, dass an unserem Rastplatz eine Auffahrrampe für PKW und LKW war. Diese stand mitten in der Landschaft und war übersäht mit alten Ölfiltern und ähnlichen Dingen. Solche Rampen haben wir auch später auch in der Ukraine mehrmals gesehen. Ein Bauer, der mit seinem Traktor vorbeikam, hielt kurz an um mit uns einen kleinen Plausch zu halten. Ein sehr freundlicher Mann. Wir wollten gern ein Foto von ihm machen, aber er meinte er wäre dazu nicht ordentlich genug gekleidet. Das mussten wir natürlich akzeptieren!
Kurz danach derselbe Grenzstress an der Grenze Moldavien-Ukraine. Beider Ausreise wurden wir wieder nach einigem hin und her nach "Präsenten" gefragt. Diesmal reichten drei Dollar. Die Abfertigung bei der Einreise in die Ukraine war dann so schleppend, dass wir über drei Stunden warten mussten, ehe wir einreisen konnten. Die Beamten hier sprachen nicht ganz so offen über "Präsente", so dass wir am Ende nur eine weitere Packung Malstifte der WN abgegeben haben.
Am Abend erreichten wir dann Odessa. Auf der Suche nach dem Campingplatz "Delfin", den wir vorher im Internet gefunden hatten, mussten wir dann wieder durch den städtischen Stop & Go Verkehr fahren, und bald stellten sich die alten Symptome mit der Zündspule wieder ein. Unser Frust darüber war grenzenlos, denn wenn wir im selben Rythmus wie bisher die Spulen wechseln müssen, sind bald alle unsere Ersatzspulen aufgebraucht! Jonas hatte dann die geniale Idee, den kleinen Ventilator, den wir vor unserer Tour auf einem Flohmarkt gekauft hab, um bei großer Hitze im Wageninneren für etwas Kühlung zu sorgen (und wo dieser leider völlig versagt hatte), als Kühlventilator für die Zündspulen in den Motorraum einzubauen. Die Symptome waren dann auch erst wieder verschwunden und der Motor lief dann auch wieder gut.
Leider haben wir den Campingplatz nicht gefunden. Wir haben aber zumindest einen Zugang zum Meer gefunden. Beim Parken haben wir dann aber noch unseren Auspuff abgefahren, so dass für heute die Nerven verbraucht waren! Wir hatten dann keine Lust noch irgendetwas an diesem Tag zu organisieren! Daher sind wir dann einfach zur nächsten Strandbar gegangen, haben fürstlich gespeist und einige Bierchen getrunken, um dann im Auto zu schlafen.
Feitag, der 27. Juli
nach einer (eher schlechten) Nacht im Auto und in einem anschließenden Bad im schwarzen Meer vor der schönen Kulisse von Odessa sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Wir stellten fest, dass wir den Auspuff auch selbst ohne Probleme reparieren konnten, da sich nur eine Rohrverbindung gelöst hatte. Um unsere Probleme mit den Zündspulen auf Dauer zu lösen, haben wir dann auch noch zusätzliche Lüftungsschlitze in die Haube geschlagen, um einen Wärmestau an den Zündspulen zu vermeiden (die Probleme traten fast immer im Stand auf).
Bei der Fahrt durch Odessa hatten wir dann den ersten Kontakt zur östlichen Polizei (bei uns nur noch Raubritter genannt). Ein Polizist hielt uns an und murmelte etwas von "Strafe". Da wir ihn aber nicht schnell genug versanden haben, hat er einfach das nächste Auto ohne Grund angehalten und hat uns weiterfahren lassen.
An diesem Tag sind wir über 600 Kilometer bis Asovschen Meer gefahren, wo wir auch einen herrlichen Platz zum Campen direkt am Strand gefunden haben. Obwohl der Platz kein offizieller Campingplatz war, wurde er auch von der einheimischen Bevölkerung zum Campen benutzt, so dass wir nicht allein waren. Ein sehr netter älterer Herr wies uns dann auch auf einen schönen Platz ein. Leider ist die Kommunikation mit der Bevölkerung recht schwierig, da wir kein russisch können, und die Menschen hier weder deutsch noch englisch sprechen. Durch Aufzählen der Länder, die wir bereisen wollen,
können wir aber immer etwas berichten, und wenn wir dann noch einen Blick unter unsere Motorhaube erlauben, sind die Leute ganz erstaunt, dass es Autos mit nur drei Zylindern geben kann ("Tri cilindri? Hahahaha! )
Das Meer ist sehr schön anzuschauen, aber leider nicht sehr tief. Auch nach hundert Metern reicht einem das Wasser nur bis zu den Knien! Aber der Abend am Strand war sicher einer der schönsten Abende bisher!
Samstag, den 28. Juli
Heute sind wir dann nach Russland eingereist. Bei der Ausreise aus der Ukraine war natürlich wieder ein "Präsent" von 5 Dollar fällig, aber ansonsten lief alles reibungslos. Nur die Abfertigung war wieder so langsam, dass wir insgesamt 6 1/2 Stunden für den Grenzübertritt brauchten. Die russischen Grenzer sind höflich und korrekt, und erwarteten von uns auch keine "Präsente". Nur direkt nach der Grenze sind wir unter die Raubritter (auch Polizei genannt) gefallen, die systematisch alle Autos anhielten, die von der Grenze kamen, um den Leuten wegen irgendwelchen erfundenen Vergehen eine Strafe aufzubrummen. Bei uns war es das angebliche Verbot von Aufklebern am Wagen, was uns 500 Rubel (etwa 15 EURO) gekostet hat.
Am späten Nachmittag erreichten wir dann Rostov am Don. Wir haben uns dann am ersten Hotel am Ort einquartiert, wo wir dann endlich mal wieder Duschen und in einem richtigen Bett schlafen können. Am Abend sind wir dann noch in die Stadt gegangen und haben nach etwas Sightseeing gut gegessen und einige russische Biere (sehr lecker) getrunken. Die Stadt ist vermutlich wie viele andere russische Städte angelegt: Lange Straßen um Schachbrettmuster angelegt und in den großen Hauptstraßen mit zum Teil sehr gut restaurierten imposanten Prunkbauten bebaut. In den Nebenstraßen sieht das Bild dann aber schnell ganz anders aus, und man sieht einige sehr verfallene und heruntergekommene Gebäude. Insgesamt hat uns die Atmosphäre der Stadt aber gut gefallen!
Sonntag, 29 Juli.
Nach einem üppigen Frühstück im Hotel sind wir am morgen in Rostov am Don aufgebrochen. Bei der Fahrt durch die Stadt hörten wir plötzlich einen begeisterten
"Wartburg"-Ruf eines Passanten---offensichtlich ein Russe, der als Soldat in der DDR stationiert war, und diese schönen Autos dort kennen gelernt hatte.
Unsere Fahrt ging dann vorbei an Wolgograd, wo wir aus Zeitgründen nur durchgefahren sind, um möglichst schnell nach Astrachan an der Grenze von Russland nach Kasachstan zu kommen. Nach einem sehr preisgünstigen Abendessen in einem einsamen Imbiss an der Straße haben wir in der Nacht unser Zelt in der Kalmücken Steppe unter klarem Sternenhimmel aufgebaut. Als Nachbarn hatten wir nur Pferde.
Auf dem Weg durch Russland sind wir nur noch einmal von der Polizei angehalten worden, nachdem wir in Auffälliger Weise eine Kreisverkehr mehrmals durchfahren hatten, um ein großes Monument am Straßenrand fotografieren zu können. Zum Glück wollten die Polizisten aber kein Geld, sondern haben uns nur in das große "Kontrollbuch" eingetragen. Später haben wir dann gelernt, dass es im gesamten Osten eine große Zahl von Polizeistationen an den Straßen gibt, die allesamt nur dem Zweck dienen die Bewegungen der Bürger durch entsprechende Einträge in Registrierungsbüchern zu kontrollieren---sicher noch ein altes Relikt aus sowjetischen Zeiten!
Montag 30. Juli.
Am morgen haben wir Astrachan
im Wolgadelta erreicht, eine Stadt, die schon einen sehr orientalischen Charakter besitzt. Wir haben dort in einen Bank Geld gewechselt (wobei uns die Bankangestellte zunächst um 500 Rubel prellen wollte, was wir nur durch die Unterstützung anderer Bankkunden richtig stellen konnten). Nach einem kurzen Besuch auf dem farbenfrohen Basar von Astrachan haben wir dann am nachmittag
die Wolga überquert und haben gegen abend endlich die Grenze nach Kasachstan passiert. Die Grenzer waren zum Teil sehr hilfsbereit, zum Teil aber auch recht nervig, da sie wieder und wieder unsrer persönlichen Dinge im Auto durchwühlten (vielleicht auf der Suche nach passenden "Präsenten"?).
Dienstag 31. Juli.
Die erste Nacht in Kasachstan war nicht so schön. Da es nach dem Passieren der Grenze schon dunkel wurde, konnten wir den Schlafplatz nicht sehr sorgfältig auswählen, und sind aus versehen in die Nähe einer kleinen Ortschaft geraten. Das hatte zur Folge, dass in der Nacht (etwa 4 Uhr) eine Gruppe Jugendlicher an unser Zelt kam um "Völkerfreundschaft" zu schließen. Das war sehr nett gemeint, aber kam um diese Uhrzeit nicht unbedingt so gut bei uns an. Nach einigem Hallo und "wie heißt du" und "ich heiße so" sind sie dann friedlich abgezogen, aber nur um wenig später mit ihren Freundinnen zurückzukehren um auch Ihnen den "Besuch aus Deutschland" vorzustellen. Nach weiteren 5 Minuten hatten wir dann kurz unsere Ruhe bevor wenig später eine Gruppe junger Männer mit einem Auto vorbei kam. Diese waren leider ziemlich betrunken und daher recht unangenehm. Nur mit Mühe konnten wir uns von Ihnen frei machen und haben uns dann schnell wieder auf den Weg gemacht.
Nicht zuletzt aufgrund dieser Erfahrungen, wollten wir uns dann doch lieber wieder einem Convoy anschließen. Da wir wussten, dass einige Teams, die ebenfalls von Kasachstan aus nach Usbekistan weiterreisen wollten nicht sehr weit hinter uns sein konnten hatten wir uns entschlossen am Rand der Straße nach Atyrau (in der Nachbarschaft von einigen Kamelen) auf andere Teams zu warten. Nach etwa vier Stunden kam dann auch ein Dreier-Convoy vorbei denen wir uns dann angeschlossen haben. Es sind die "Berrow Fellows"
(Steve und Richard aus England), das Team "We're Actuarially Going to Mongolia"
(Johny aus Irland und Iain aus Schottland) und das Team "Justy" (Martin aus der Schweiz und Luc aus Luxemburg).
Am Abend sind wir dann in Atyrau eingetroffen, wo wir uns in einem komfortablen Hotel eingemietet haben. Da man in Kasachstan ein Hotel auch für 12 Stunden (d.h. zum halben Preis) mieten kann, war das Hotel mit umgerechnet 12 EURO pro Person auch sehr billig!
Mittwoch 1. August und Donnerstag 2. August.
Nach einem relaxten morgen haben wir uns am Mittwoch gegen mittag auf den Weg nach Süden in Richtung Usbekistan gemacht. Die Straßen waren eine einzige Katastrophe. Am ersten Tag haben wir uns durch endlose Schlaglochpisten kämpfen müssen, die am zweiten Tag dann zum großen Teil in einfache Sandpisten überwechselten. Diese waren von den großen LKW oft so zerpflügt, dass regelmäßig einer der Wagen stecken blieb und wieder frei geschaufelt werden musste. Am Donnerstag morgen haben wir in fünf Stunden gerade mal 30 km geschafft. Da waren wir der Verzweiflung schon recht nahe!
Während unseres Kampfes durch den Sand hörten wir plötzlich Hilferufe von einem jungen Paar (ein Geschwisterpaar aus Usbekistan), dass mit einem kleinen Daewoo im Sand stecken geblieben war, und sich aus eigener Kraft nicht befreien konnte. Als Dank dafür, das wir das Auto mit vereinten Kräften befreiten, haben die beiden uns dann eine große Wassermelone geschenkt----die köstlichste Melone, die ich in meinem ganzen Leben gegessen habe!
Glücklicherweise stießen wir dann aber Völlig unverhofft (wir hatten uns schon auf einen tagelange Sandschlacht eingestellt) stießen wir dann auf eine nagelneue Teerstraße, die von türkischen Bauarbeitern durch die kasachische Wüste gebaut wurde, und die Reise konnte mit neuem Optimismus weitergehen. Die Straße endete leider nach wenigen Kilometern wieder im Nichts, aber wir haben uns dann bis zum Abend des 2. August erfolgreich bis zum Ort zur Usbekischen Grenze durchgearbeitet.
Freitag, 3. August.
Die Grenze von Kasachstan nach Usbekistan haben wir dann am Nachmittag des 3. August überquert. Die Grenze war relativ unkompliziert, allerdings hat der Übergang wieder etwa 6 Stunden in Anspruch genommen, da wir dummerweise passend zur "Mittagspause" dort ankamen.
Nach weiteren 100 km Fahrt auf einer recht gut befahrbaren Schotterpiste, haben wir uns dann einen schönen einsamen Platz in der usbekischen Wüste für unsere Zelte gesucht. Jonas und ich haben in dieser Nacht im Freien geschlafen --- unter dem erstaunlich klaren und hellen Sternenhimmel der Wüste.
Samstag, 4. August.
Am Samstag ging es dann zunächst bis nach Nukus, nicht weit von den ehemaligen Gestaden des Aral Sees. In dieser Nacht haben wir wieder ein Hotelzimmer (10$ pro Person) genommen, und konnten uns endlich den Sand und Schweiß der sehr anstrengenden vorangegangenen Tage abwaschen.
Auf dem Weg von der Grenze nach Nukus konnten wir erste Eindrücke des Landes gewinnen: sehr freundliche Menschen, die sehr daran interessiert waren unsere Bekanntschaft zu schließen und die Details unserer Reise zu erfahren. Das Land macht insgesamt einen recht gepflegten Eindruck, und der Unterschied zwischen arm und reich fällt weit weniger auf als in den anderen Ländern unserer Route.
Auf den Straßen fahren, neben einigen alten russischen Autos fast ausschließlich Wagen der Marke Daewoo (diese werden im Land selbst produziert), und an den Tankstellen gibt es (wenn überhaupt) fast immer nur Benzin mit Oktanzahl 80. Der Wartburg hat sich nicht daran gestört, aber die anderen Wagen im Convoy hatten keine große Freude an dieser Sorte Benzin, und wurden doch etwas bockig!
Nervig sind vor allem die vielen Polizeikontrollen (mit Eintragung ins Kontrollbuch), die hier weit strenger gehandhabt werden als in den anderen Ländern.
Sonntag, 5. August und Montag, 6. August.
An diesem Tag ging es weiter in Richtung Samarkand, mit einem kleinen Abstecher nach Buchara, einer sehr gut erhaltenen alten orientalischen Stadt an der Seidenstraße. Während der Fahrt von Buchara nach Samarkant war es schon dunkel geworden, was die Strecke zu einer der unangenehmsten der reise machte. Die Straße war zwar hervorragend (vierspurig mit Beton Trennung der Fahrtrichtungen), wurde aber leider auch vor allem in den Ortschaften als erweiterter Wohnraum für Mensch und Tier benutzt. Das bedeutet, dass die rechte Spur fast nicht befahrbar war. Aber auch auf der linken Fahrspur konnte plötzlich eine Mutter mit Kleinkind (das dann vornehmlich an der rechten Hand der Mutter geführt wurde) auftauchen, so dass man großes Glück und Geschick benötigte um unfallfrei seines Weges zu ziehen.
Die Nacht haben wir dann wieder in einem Hotel in Samarkand verbracht, wo wir uns am nächsten morgen einige der schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt angesehen haben. Besonders beindruckend war die Registratur, eine ehemalige Koranschule. Ein prächtiger gekachelter Bau der in strahlendem Blau die Stadt überragt! Am nachmittag ging es dann weiter nach Taschkent, wo wir nochmals in einem Hotel übernachtet haben.
Dienstag, 7. August.
Am morgen haben wir den großen Basar von Taschkent besucht. Ein sehr beeindruckendes Erlebnis! Dieser Basar dient der lokalen Bevölkerung als der große Supermarkt, und man kann dort wirklich alles kaufen, was man zum Leben braucht. Am schönsten sind sicher der Obst und Gewürzmarkt und der Stoffmarkt, die beide in der großen Markthalle untergebracht sind.
Am nachmittag haben wir uns dann auf den Weg zur Grenze nach Kirgistan (oder auch Kirgisien) gemacht. Da wir aber einige Zeit brauchten den richtigen Weg zu finden (und da unser Auto mit kleinen Fehlern in der Elektrik wieder etwas besondere und Aufmerksamkeit verlangte) haben wir an diesem Tag die Grenze nicht mehr erreicht, und konnten erst nach langer verzweifelter Suche nach einer Unterkunft die Zelte im Garten einen Hotels im Fergana Tal (zu einem absoluten Wucherpreis) aufstellen.
Mittwoch, 8. August
Heute haben wir dann die Grenze von Usbekistan nach Kirgistan überschritten. Der wirklich unkomplizierteste Grenzübergang der ganzen Reise (mit Ausnahme der inneren europäischen Grenzen). Anstatt wie üblich Geschenke einzufordern haben uns die Grenzer im Gegenteil selbst mit kleinen Geschenken (etwa einen Pfirsich oder einer kleinen Geldnote) begrüßt. Vielleicht haben sie dafür Gegengeschenke erwartet---wenn es so ist, so haben sie dies aber nicht besonders deutlich zum Ausdruck gebracht.
Die Straße vom Grenzort Jalabad zur Hauptstadt Bishkek führt durch die kirgisischen Berge mit einem 3500 m hohen Pass und ist in einem hervorragenden Zustand. Man zahlt dann gern die erhobene Straßenmaut von 5 US$. In einem kleinen Ort nahe Jalabad hielten wir an einer kleinen Schaschlickbraterei um etwas zu essen. Sofort wurden wir von drei anwesenden Männern großherzig zum Essen und Wodka trinken eingeladen. Leider waren dieser Männer zur frühen Stunde schon recht betrunken, was die Freude über die Einladung dann doch etwas trübte.
Auf dem weiteren Weg lag ein wunderschöner großer Stausee, an dessen einsamen Ufern wir am Mittwochabend unsere Zelte aufgebaut haben. Bei einem Bad im See konnten wir uns wunderbar von den Strapazen des Tages erholen!
Donnerstag 9. August.
Nach einem weiteren Bad und einem wunderschönen Sonnenaufgang ging es am Donnerstag morgen weiter in Richtung Bishkek. An diesem Tag haben wir auch die hohen Bergpässe durchfahren, wo wir eine der schönsten Berglandschaften unserer Tour geniessen konnten. Auf einer Hochebene in etwa 3000 m Höhe gab es viele Jurten von Kirgisischen Pferdezüchtern und ihre Herden zu sehen. Die Temperaturen waren weit niedriger als bisher gewohnt, und wir mussten uns erstmals auf unserer Reise etwas wärmer anziehen. Am höchsten Punkt des Passes erwartete uns ein langer Tunnel, der aber nur eine Fahrspur besaß, so dass man erst nach einiger Wartezeit den Tunnel durchfahren konnte. Hier hatte man dann wieder gute Gelegenheit Kontakt zur lokalen Bevölkerung zu knüpfen.
Als Andenken erhielt ich von einem Mann ein buntes Schuhputztuch, ein einfaches Geschenk das sicher von Herzen kam.
Auf unserer Reise haben wir festgestellt, das jedes Land seine eigene Autokultur besitzt. Waren es in Usbekistan hauptsächlich Fahrzeuge der Marke Daewoo, die das Straßenbild beherrschten, so ist das Kfz der Wahl in Kirgistan der alte Audi 100 aus good old Germany----jeder zweite Wagen war von diesem Typ!
Da nach Aussage des Reiseführers Bishkek nichts wirklich besonderes zu bieten hat, sind wir kurz vor dieser Stadt in Richtung Almaty, Kasachstan, abgebogen. Der relativ stark frequentierte Grenzübergang war wieder relativ zügig, aber nicht ganz ohne Tücken. Drei Fahrspuren führen zum Schlagbaum, wo diese sich dann aber auf eine Spur reduzieren. Jedes mal wenn sich der Schlagbaum öffnet um eine kleine Zahl von Autos durchzulassen entsteht ein heftiger Kampf um die ersten Plätze, der nur gewonnen wird, wenn man mit möglichst viel Gas und ohne nach links und rechts zu schauen losfährt. Hierbei kommt es dann zwangsläufig zu Zusammenstößen, und einen solchen hatte ich dann auch mit dem Fahrzeug zu meiner Linken (ein Kasache mit einer kirgisischen Frau, wie ich zuvor bei einer netten Plauderei mit den beiden erfahren konnte). Obwohl das Fahrzeug der beiden erhebliche Schrammen davon trug (bei mir musste nur das Blinkerglas erneuert werden) gab es glücklicherweise keinen Ärger, sondern jeder zog mit den Narben des Kampfes von dannen!
Der gute Eindruck, den die kirgisischen Grenzer bei der Einreise auf uns machten, konnte die Ausreise dann leider nicht ganz überstehen: Ein Grenzer wollte 50 $ Strafe von mir, weil ich keine Zolldeklaration für das Auto vorweisen konnte. Diese wurde bei der Einreise auch gar nicht verlangt, und so habe ich mich so lange stur gestellt, bis ich dann doch ohne Zahlung irgendwelcher Gelder ausreisen durfte.
Am Abend sind wir dann in Almaty, der ehemaligen Hauptstadt von Kasachstan angekommen, wo wir uns dann für die nächsten 1,5 Tage in einem Hotel mit altem sowjetischen Charme ein Zimmer genommen haben.
Der Abend wurde aber zunächst noch recht schwierig, da der Generator im Auto der Berrow Fellows den Dienst quittierte, und wir diese daher noch ein gutes Stück bis zum Hotel abschleppen mussten. Zum Glück hatten Steve und Richard eine zweite Lichtmaschine mitgebracht, so dass das Auto am nächsten Tag wieder einwandfrei lief!
Freitag, 10 August.
Ruhetag in Almaty. Den vormittag habe ich damit verbracht etwa 30 Postkarten zu schreiben, und am nachmittag haben wir dann meinen Schwager Erwin mit seinem Sohn David getroffen, die zufällig ebenfalls am vorherigen Abend (erstmals!) in Almaty eingetroffen sind um dort den Bau von einigen Wohnhäusern, die Erwin zusammen mit einem kasachischen Geschäftsfreund in Almaty und im Norden von Kasachstan errichten lässt, zu begutachten. Wir haben dann zusammen mit seinem Geschäftspartner einen schönen nachmittag bei Essen und Bier verbracht.
Danke für die Gastfreundschaft!
Am Abend wollte ich dann noch die Postkarten bei der Post vorbei bringen, musste aber leider feststellen, dass diese schon geschlossen war. Am nächsten morgen
hatte sie bei Fahrtantritt auch leider noch nicht wieder geöffnet, so dass ich die Karten leider erst mal mit auf den Weg nehmen musste!
Samstag, 11 August.
Am frühen morgen sind wir dann weiter in Richtung Norden, zur etwa 1000 km weit entfernten russischen Grenze gefahren. Der Weg führte unter anderem entlang ehemaliger sowjetischer Nukleartestanlagen, wo noch heute große atomare Verseuchungen vorliegen. Davon hat man auf unserem Weg natürlich nichts feststellen können (Geigerzähler gehörten nicht zu unserem Gepäck). Die Fahrt verlief weitestgehend unproblematisch und unspektakulär und die Sraßen im Osten Kasachstans sind glücklicherweise in sehr viel besserem Zustand als diejenigen, die wir zuvor schon im Westen des Landes kennen lernen durften. Am Abend haben wir, nach etwa 800 km Wegstrecke unser Zelt in der kasachischen Steppe errichtet. Allerdings sind die Temperaturen auf den 800 km nach Norden merklich gesunken, und wir haben in der Nacht das erste mal auf der ganzen Reise etwas gefroren!
Sonntag, 12 August.
An diesem morgen sind wir dann weiter in Richtung Grenze gefahren, wo wir am späten vormittag eingetroffen sind. Vor uns standen schon einige andere Rally-Teams in der Warteschlange, so dass wir zunächst die Wartezeit dazu nutzen konnten unsere vielfältigen Erfahrungen auszutauschen. Als sich dann aber herausstellte, dass das passieren der Grenze wegen der aufwendigen russischen Bürokratie (und dem unerwarteten Ansturm westlicher Rally-Autos) insgesamt über 9 Stunden in Anspruch nehmen würde, ließ die gute Laune dann doch bald merklich nach, und es entstand eine zunehmend gereizte Stimmung (auch bei den Grenzern). Als wir dann endlich den Schlagbaum passieren konnten, war es schon lange dunkel geworden. Im Kaffee an der Grenze haben wir dann noch ein wenig gegessen und getrunken (und dabei mit einem anwesenden Grenzpolizisten Völkerfreundschaft geschlossen), bevor wir dann ins russische Sibirien eingereist sind. Da es in der Dunkelheit auch noch stark regnete wurde das Fahren bald sehr ungemütlich, so dass wir bald an einem Rastplatz anhielten um eine dann eine unbequeme Nacht im Auto zu verbringen.
Montag, 13. August.
An diesem Tag sind wir zunächst von unserem Rastplatz aus zur sibirischen Stadt Barnaul, eine moderne Stadt mit einem großem Einkaufszentrum in der Stadtmitte, in dem man alle nützlichen Dinge des täglichen Lebens bequem einkaufen konnte. Nachdem wir uns dort entsprechend mit Lebensmitteln eingedeckt (bzw. diese dann an Ort und Stelle schon verzehrt haben), ging es dann weiter in Richtung der mongolischen Grenze. Auf dem Weg dorthin durchquert man den wunderschönen russischen Teil des Altai-Gebirges---eine atemberaubende Landschaft mit Flüssen, Bergen und schönen Wäldern. Am Abend haben wir uns dann auf einem abgelegen Hügel mit wunderschöner Aussicht unsere Zelte aufgeschlagen. Nach den obligatorischen Asia-Nudeln und ein bis zwei Bieren ging es dann ins Bett um fit für den nächsten Tag zu werden.
Dienstag, 14. August.
wieder am späten vormittag erreichen wir die Grenze und wieder dauert der Grenzübergang bis zum Abend, wobei die meiste Wartezeit für die Ausreise aus Russland aufgebracht werden musste, da diese wieder zig Formalitäten erforderte (die Ausreise von Russland nach Kasachstan am 30. Juli war viel weniger aufwändig). Bei der Einreise viel vor allem auf, dass die Grenzer (vorwiegend Frauen) allesamt Geld tauschen wollten---wie sich später herausstellte zu einem für uns sehr schlechten Kurs. Das fing bei der ersten Grenzstation, einem kleinen Wachhäuschen an, und ging später im Hauptgebäude weiter. Die Grenzer im Hauptgebäude mochten es daher gar nicht, wenn man schon vorher am Wachhäuschen Geld gewechselt hatte, und ein Team sollte sogar 2$ Strafe wegen illegalen Geld wechselns zahlen!
Eine andere Kuriosität dieser Grenze: beim Verlassen des Grenzbereichs passiert man ein weiteres Grenzhäuschen, in dem ein älterer Mann eine (angebliche?) Kfz-Versicherung für die Mongolei verkaufte, welche angeblich verpflichtend sei. Das erste Team, das die Grenze passierte (zwei junge Neuseeländer) hielten dies für einen weiteren Versuch des organisierten Grenzraubes, und beschwerten sich daraufhin beim obersten Direktor der Grenzstation. Dieser hatte auch tatsächlich nie von so einer Versicherungspflicht gehört, und ließ sich von den Neuseeländern zum besagten Häuschen bringen, um sich die Sache selbst anzuschauen. Aber erst nach etwa 2-stündiger Diskussionen zwischen Grenzer, Versicherungsmann und Rally-Teilnehmern konnten wir dann alle ohne Versicherung ausreisen. Allerdings mussten wir alle unterschreiben, dass wir uns weigerten diese zu kaufen! (ein relativ großer Aufwand, wenn man bedenkt, dass die Versicherung umgerechnet nur etwa 10 EURO kosten sollte).
Endlich in der Mongolei mussten wir dann feststellen, dass die Zeiten guter Straßen nun endgültig vorbei waren. Schotterpisten mit Wellblechcharakteristik wurden schon bald durch ein undurchsichtiges Gewirr von Sandwegen abgelöst, die sich in unübersichtlicher weise kreuzten und verzweigten. Am ersten Ort direkt hinter der Grenze trafen wir dann auf das Team Saskatchewan aus Canada, die die nördliche Route durch die Mongolei versucht hatten, und dort kläglich gescheitert waren und aufgegeben haben (sie versuchten nun per Flugzeug nach Ulan Bator weiterzureisen). Sie warnten uns eindringlich davor, die nördliche Route zu nehmen, da diese absolut unpassierbar sei.
Also schlugen wir, wie ohnehin schon vorher geplant, die südliche Route über Ölgii, Khovd, Altai, Bayangkhongor nach Ulan Bator ein. Kurz hinter dem Grenzort haben wir uns dann zum Zelten niedergelassen. Da sich der Ort in über 2000 m Höhe befindet, war die Nacht wieder ziemlich kalt, so dass wir uns schon sehr bald in unsere Schlafsäcke verkrochen!
Mittwoch, 15. August.
Heute sind wir über Ölgii in Richtung Khovd gefahren. Die Strecke ging durch sehr abwechslungsreiche und teilweise wunderschöne Berglandschaften vorbei an einem großen See und, am nachmittag, mit mehreren kleinen Flussüberquerungen. Wir hätten sicher auch Khovd am Abend erreicht, wären nicht die folgenden Dinge passiert:
1. Übermütig geworden durch eine Reihe kleinerer und einfacher Flussüberquerungen bin ich bei einem weiteren Flüsschen ohne genauer hinzusehen einfach in die (relativ breite) Furt gefahren---und bin dann auch prompt stecken geblieben. Weil ich dann auch noch die Dummheit besaß, die Fahrertür zu öffnen, wurden zudem noch viele dinge im Auto--unter anderem unser Laptop--vom Wasser überflutet. Mit vereinten Kräften der anwesenden 8 Personen gelang es dann zum Glück den Wagen wieder aus dem Wasser zu schieben. Die ganze Aktion hat dann aber (inklusive Trockenlegen) über eine Stunde unserer kostbaren Fahrzeit geraubt.
2. Nach dem obigen Abenteuer entstand die Frage, welcher der weiterführenden Wege der richtige sei. Ein Mongole auf einem Pferd, der gerade des Weges kam zeigte auf die Frage, in welcher Richtung Khovd liege direkt auf den nächsten Berg, und damit genau mittig zu den zwei möglichen Fahrwegen (er hatte wohl nicht verstanden, dass wir wissen wollten, in welche Richtung wir als nächstes fahren müssten). Ein weiterer Mongole, der mit einem Motorrad vorbei kam zeigte nach links----das GPS von Luc und Martin wies aber eindeutig nach rechts. Luc war dann so sehr davon überzeugt, dass die moderne Technik den richtigen Weg weisen würde, dass wir dann alle den rechten Weg einschlugen. Je weiter wir aber kamen, umso kleiner und unscheinbarer wurde die Fahrspur. Zweimal fuhren wir dann sehr steil in ein Tal hinab, so dass uns eigentlich allen klar war, dass wir denselben Weg nie in die andere Richtung fahren könnten (da die Wege zu steil waren, um sie wieder hoch zu fahren). Schließlich endete der Weg aber doch an einem recht wilden Fluss in einen Canyon----eine Weiterfahrt schien an dieser Stelle schier unmöglich. Es blieb uns dann also nicht weiter übrig, als den eingeschlagenen Weg genauso wieder zurück zu fahren, auch wenn die steilen Anstiege auf dem ersten Blick nicht zu bewältigen waren. Nun, durch entladen aller schweren Gepäckteile (und eigenhändiges Tragen derselben) an den steilsten Stellen, zusammen mit kräftigen Schieben haben wir gemeinsam aus der vermeintlichen Falle befreien können! Ein Team allein hätte das vermutlich nicht geschafft!
Nachdem die oben geschilderten Abenteuer überstanden waren, wurde es schon dunkel, und wir schlugen unser Zelt an Ort und Stelle in der Nachbarschaft einiger Jaks auf. Der Wind war so eisig kalt, dass sich alle schnell in ihre Zelte verkrochen haben.
Donnerstag, 16. August.
An diesem Tag sind wir zunächst recht gut vorangekommen, und waren gegen mittag in Khovd. Hier war dann Gelegenheit zum Einkauf, zum Tanken und zur Reparatur von Reifen. Abends sind wir dann in ein einfaches Gasthaus eingekehrt, wo wir für wenig Geld ein einfaches aber gut sättigendes Essen serviert bekamen.
Danach brach wieder die Nacht herein, und wir haben wieder mal unsere Zelte in der Wüste aufgeschlagen. Die Straße von Khovd nach Altai war zwar weitestgehend befestigt, konnte aber durch die besonders ausgeprägte Wellblech-Charakeristik nicht wirklich überzeugen. Die Straße erwies sich tatsächlich als absoluter Reifenkiller: Auf dem Weg von Khovd nach Altai sind uns vier Reifen geplatzt, d.h. wir haben jedes unserer Reserveräder auf dieser Strecke einsetzen müssen!
Freitag, 17. August.
Gegen mittag sind wir dann endlich in Altai eingetroffen, von wo es dann noch etwa 1000 km bis Ulan Bator sind. Auf dem Weg dahin sind wir zunächst an einem Polo eines anderen Teams vorbei gekommen, der beide Hinterräder verloren hatte und daher aufgeben musste. Tatsächlich hatten sie sich noch etwa 20 km ohne Hinterräder weitergeschleppt (Frontantrieb!) bevor sie endgültig aufgegeben hatten. Die Stelle an der sie liegen geblieben waren wurde zu einem wahren Treffpunkt für Rally-Teams. Unter anderem traffen wir dort den Trabbi (mit 1.1 VW-Motor), der auch an der Rally teilnahm.
Als wir dann weiterfahren wollten mussten wir entdecken, dass bei unserem Warti die rechte Hinterfeder gebrochen war. Da wir Ersatz mithatten, war das Problem relativ schnell behoben (Reparaturzeit etwa 30 Minuten). Allerdings haben wir uns hier entschieden, uns von unserem Ersatzgetriebe zu trennen, um fortan die Last auf der Hinterachse zu reduzieren. Da wir nicht die Landschaft mit dem Getriebe verschandeln wollten, haben wir die Fahrer des Polo gebeten, das Getriebe in den Wagen zu legen und dann mit nach Ulan Bator zu transportieren (alle in der Mongolei liegen gebliebenen Fahrzeuge mussten per LKW nach Ulan Bator transportiert werden).
Mit reparierter Feder konnte es dann frisch weiter nach Altai gehen. Aber kurz vor der Stadt stießen wir auf ein weiteres Rally-Opfer. Ein Nissan Micra war von der Straße abgekommen und hatte sich überschlagen. Er war bereits auf einem LKW verladen worden und wir mussten nur noch schnell helfen den LKW aus dem Seitengraben auf die Straße zu hieven. Der LKW-Faher sah dann gleich unsere defekten Ersatzräder und bedeutete uns ihm zu folgen, damit wir die Räder in seiner Werkstatt reparieren ließen. Das haben wir dann auch gern getan!
In Altai war dann das große Wunden lecken bei unseren Fahrzeugen angesagt. Wirklich jedes Auto hatte einen Schaden davon getragen. Bei uns waren alle vier
Ersatzräder im Einsatz, und daher mussten wir alle vier Räder reparieren lassen (inklusive vier neuer Schläuche kostete dies etwa 20 EURO). Zusätzlich hatte unser Tank am Einfüllstutzen aufgrund der starken Karosserieverwindungen einen Riss bekommen, so dass beim nächsten Volltanken einige Liter Benzin in den Kofferraum gelaufen sind. Die Berrow Fellows hatten ein Loch im Tankboden--bedingt durch mehrere Aufsetzer auf steinigem Untergrund. Sie haben das Loch dann erfolgreich mit Metallkleber flicken können. Der Subaru Justy vom Team Justy hatte eine hintere Feder gebrochen, die sie glücklicherweise auch als Ersatz dabei hatten. Und der Polo hatte auch einige Reifen zu flicken.
Das Team "We Actuarilly Go to Mongolia" im Polo entschied sich dann unsere Gruppe zu verlassen, um allein (und damit auch schneller) nach Ulan Bator zu kommen. Wir anderen drei Teams sind haben dann kurz vor Sonnenuntergang die Stadt in Richtung Bayangkhongor verlassen, und sind dann noch eine ganze Zeit im Dunkeln weitergefahren, so dass wir an diesem Abend noch etwa 100 km der etwa 400 km langen Etappe von Altai nach Bayangkhongor hinter uns gebracht haben. Wir haben uns dann wieder einen herrlichen Zeltplatz in der Wüste gesucht, und nach dem Verzehr der obligatorischen Asia-Nudeln sind wir alle erschöpft in unsere Schlafsäcke gekrochen.
Samstag, 18. August.
Noch etwa 900 km bis UB. Werden wir es bis Sonntagabend (also bis zur angekündigten Party) schaffen? Am letzten Abend sind wir noch gut voran gekommen und der Morgen fing auch schon recht viel versprechend an. Jedoch noch etwa 150 weiteren km fiel zunächst die Bremse von unserem Warti aus---in der linken hinteren Bremse hatte sich eine Feder gelöst, und in der Folge war ein Kolben aus dem Bremszylinder herausgedrückt worden, so dass die Bremse keinen Druck mehr aufbauen konnte. Zum Glück hatten wir die entsprechenden Ersatzteile dabei, und so konnte es nach etwa einer Stunde Pause wieder auf de Strecke gehen.
Dann lief wieder alles bestens, bis wir gegen mittag auf einen relativ breiten und stark strömenden Fluss stießen, der uns den weiteren Weg versperrte. Hier waren vor uns schon einige andere Teams angekommen, und ließen sich nun von einigen Einheimischen mit dicken Jeeps durch das Wasser auf die andere Seite ziehen----was offensichtlich den Fahrzeugen nicht allzu sehr schadete, da sie alle auf der anderen Flussseite noch liefen! Allerdings kostete es etwas Überzeugungsarbeit Steve und Richard von den Berrow Fellows zu überzeugen, das Angebot zum Rüberziehen anzunehmen, und nicht nach der Brücke, die angeblich etwa 80 km nördlich existieren sollte, zu suchen. Die Flussüberquerung funktionierte dann auch ohne Problem (außer dass wir kurz danach wieder eine unserer Zündspulen auswechseln mussten----aber dieses mal, weil das Stück Gewinde in der Spule zur Befestigung des Zündkabels weggerostet war).
Kurz darauf trafen wir auf einen liegen gebliebenen UAZ Bus, und wir erklärten uns bereit einen der Insassen des Busses mit nach Bayangkhongor zu nehmen, damit er dort Hilfe organisieren könne. Allerdings kamen wir dann erst mal nicht sehr weit ohne selbst wieder eine Panne zu haben. In einem sumpfigen Wegstück ist uns wieder mal der Mittelschalldämpfer abgefallen---das passierte leider in letzter Zeit in ziemlicher Regelmäßigkeit, da das entsprechende Rohr immer wieder durch kleine Aufsetzer nach hinten geschoben wurde. Nachdem ich die Rohre wieder zusammengeschoben hatte, wollte unser Warti leider gar nicht mehr anspringen. Auch neue Zündkerzen, oder ein direktes Einflößen von Benzin in den Vergaser konnten dem Wagen kein Lebenszeichen entlocken. Zum Glück hatte Jonas dann den Gedanken, dass sich das Rohr des Mittelschalldämpfers im Morast verstopft haben könnte, was dann auch tatsächlich die Fehlerursache war.
Nach etwa einer Stunde Pause konnte die Fahrt dann endlich weiter gehen, und wir konnten den anderen Teams, die schon in Richtung Bayangkhongor weiter gefahren waren folgen. Unser Einheimischer Anhalter hatte sich inzwischen einen anderen Wagen zum Mitfahren gesucht. Daher brauchte ich auf dem Rest der Strecke nach Bayangkhongor auch keine Lieder mehr vorsingen (größter Wunsch unsere Gastes war das Lied Dschingis Khan von Dschingis Khan).
Kurze Zeit später trafen wir am Wegrand dann auf die Berrow Fellows, die mit einen Loch im Kühler zu kämpfen hatten. Sie berichteten uns auch, dass Martin und Luc mit Ihrem Justy bereits in die Stadt gefahren sind, um dort eine Werkstatt zu suchen, die umfangreiche Arbeiten an ihrem Wagen durchführen konnten: an dem Wagen, der bis zum Vortag nie auch nur irgendwelche Probleme machte waren nun auch alle anderen Federn gebrochen und vorne rechts war die Radaufhängung fast vollständig aus der Karosserie herausgebrochen!
Am Abend haben wir uns dann alle gemeinsam ein Hotelzimmer (etwa 16 EURO für 6 Personen) genommen und haben beschlossen, gemeinsam auf die Reparatur des Justy zu warten um dann zusammen die letzte Etappe nach Ulan Bator in Angriff zu nehmen. Leider bedeutete diese Entscheidung, dass wir keine Chance haben würden, rechtzeitig zur Party nach UB zu kommen, was bei einem Aufbruch am frühen morgen zumindest noch in greifbarer Nähe schien---eine durchaus schwierige Entscheidung!
Sonntag, 19. August.
Da die Reparatur des Justy einige Zeit in Anspruch nehmen würde, haben wir die erste hälfte des Tages genutzt um einzukaufen und um auch die anderen Fahrzeuge topfit für die letzte Etappe der Reise zu machen. Dazu gehörte, dass wir unseren Mittelschalldämpfer fest an das Verbindungsrohr anschweißen ließen, damit es nicht mehr jede halbe Stunde neu zusammengeschoben werden musste. Gegen 3 Uhr nachmittags konnten wir dann endlich wieder auf dem Weg machen. Der Justy war fachmännisch geschweißt worden, eine der vorderen Federn war erneuert (da das Teil vorhanden) die andere ist ebenfalls geschweißt worden. Die ganze Reparatur (etwa 10 Stunden Arbeit) hat dann 70 $ gekostet---ein Spottpreis!
Die Fahrt ging dann auch wieder ganz gut voran. Streckenweise gab es sogar geteerte Straßen. Am Abend haben wir dann die nächste größere Stadt erreicht, von wo aus die Straße sogar durchgehend geteert sein sollte. Obwohl es da noch etwa 450 km bis UB sein mussten, haben wir uns entschieden weiter zu fahren mit der vagen Hoffnung auf der guten Teerstraße (die zunächst wirklich exzellent war) so gut voran zu kommen, dass wir noch rechtzeitig zum letzen Bier der Party in UB eintreffen könnten. Diese Hoffnung hielt sich auch noch, als uns nach etwa 200 weiteren km eine Baustelle wieder auf die Sandwege neben der Straße verwies. Da diese Baustelle auch nach einer weiteren Stunde Fahrt (und etwa 2 Uhr nachts) noch nicht überwunden, wurde uns klar, dass an eine Ankunft während der Party absolut unmöglich war. Wir entschieden uns daher anzuhalten und bis zum Sonnenaufgang im Auto bzw. Zelt zu schlafen.
Montag, 20. August.
Es stellte sich dann heraus, dass die Baustelle den ganzen restlichen Weg bis Ulan Bator, also etwa 250 km Wegstrecke, umfasste. Wir hatten also das ganze letzte Stück anstelle der guten Teerstraße wieder den gewohnten mongolischen Sandweg mit all seinen Tücken und Schlaglöchern. Man kann sich nicht vorstellen, wie satt wir diese Art Straßen inzwischen hatten!
Trotz aller schlechter Straßen konnten wir aber gegen mittag zu unserer großen Freude endlich in Ulan Bator einfahren. Wir haben dann als erstes ein Hostel zum übernachten gesucht, dass die Freundin von Martin, die bereits am Tag vorher nach UB gekommen war, für uns bereits reserviert hatte. Dann haben wir uns direkt zum Reisebüro aufgemacht, um einen Rückflug nach Deutschland zu buchen. Das schien zunächst recht schwierig zu sein, da fast alle Flüge bereits ausgebucht waren. Am Ende konnte aber doch noch ein Flug über Seoul (Korea) gefunden werden, der bereits am Abend des nächsten Tages starten sollte.
Als all dies erledigt war, sind wir mit dem Warti zu Dave's Bar gefahren, den offiziellen Endpunkt der Rally. Dort haben wir dann mit großem Genuss das Siegerbier (und danach noch viele weitere Biere) genossen, bevor wir uns spät am Abend in unsrem Hostel in die Betten geworfen haben!
Es war einfach fantastisch: 12700 km war unsere gesamte Fahrtstrecke von Steinfurt nah UB. Die folgenden 12 Länder haben wir dabei durchquert: Deutschland, Tschechien, Slovakei, Ungarn, Rumänien, Moldavien, Ukraine, Russland (2 mal), Kasachstan (2 mal), Usbekistan, Kirgisien und die Mongolei. Insgesamt haben wir über 30 Stunden wertvolle Tageszeit an Grenzen verbracht---Zeit, die uns für andere interessante Unternehmungen, etwa den Besuch interessanter Sehenswürdigkeiten, fehlte!
Auch der Warti hat seine Zeit eingefordert, und musste fast täglich gewartet und repariert werden. Aber insgesamt hat sich die Wahl des Fahrzeugs als sehr gut herausgestellt: auf den schlechten Straßen der Mongolei und von Kasachstan war er den meisten anderen Fahrzeugen durch sein robustes Fahrwerk und die relativ großen Räder und den hohen Radstand weit überlegen.
Dienstag, 21. August.
Heute ist der letzte Tag in der Mongolei. Am Abend werden wir schon in unser Flugzeug für die Heimreise steigen. Mit viel Wehmut geben wir den Warti an der Sammelstelle ab, damit er in den nächsten Tagen versteigert werden kann. Der Erlös geht an die Hilfsorganisation "Mercy Corps Mongolia", die damit wichtige Hilfsprojekte in der Mongolei finanzieren wird. Wird sich ein Interessent für den Warti finden? Und wenn ja, wird er das Auto wieder richtig instand setzen können?
Wir kennen inzwischen fast jede Schraube des Autos und würden ihn sicher in kurzer Zeit wieder in top Form bringen können. Aber kann das auch der zukünftige Käufer des Fahrzeugs? Wir wird er die nötigen Ersatzteile besorgen können. Ich hab zwar bei den Unterlagen meine Email-Adresse hinterlassen, um bei einer eventuellen Ersatzteilbeschaffung in Deutschland behilflich sein zu können, aber ob dieses Angebot jemals in Anspruch genommen wird?
Naja, nach einem schönen und üppigen Essen in einem Mongolischen Restaurant geht es am Abend auf zum Flughafen, und dann kurz nach Mitternacht in das Flugzeug nach Seoul.
Mittwoch, 22. August.
Am frühen morgen kommen wir in Seoul an, und da wir 9 Stunden auf den nächsten Flieger warten müssen, beschließen wir noch einen schnellen Abstecher in die Stadt zu machen. Hierbei ist uns insbesondere die große Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Koreaner aufgefallen. Wann immer wir auch nur die kleinsten Probleme zu haben schienen---etwa beim lesen der Fahrpläne der Bahn, war sofort ein hilfreicher Geist in der Nähe, um zu helfen. Seoul ist eine moderne Stadt mit asiatischem Charme und der Abstecher hat sich klar gelohnt.
Gegen mittag sind wir dann in den Flieger von Seoul nach Frankfurt gestiegen, wo wir dann gegen 6 Uhr abends wieder deutschen Boden betreten konnten. Mit dem Mietwagen waren es dann nur noch wenige Stunden bis nach Steinfurt, wo die Reise dann ihr glückliches Ende nahm.